Die Deutsche Postcode Lotterie unterstützt deutschland- weit circa 3000 Projekte mit rund 67 Millionen Euro.
Möglich ist dies, da 30% des Erlöses von jedem verkauften Los, an einen guten Zweck in der Nähe der Teilnehmer/innen fließen. So kommen beispielsweise die Gelder für unsere Naturschutzprojekte von Postcode Lotterie Teilnehmern aus NRW.
Die erste Ziehung in der Soziallotterie, welche sich für Mensch und Natur einsetzt, fand im Oktober 2016 statt.
Vorsprung für Vielfalt,
so lautet der aussagekräftige Titel des ersten Projektbausteins. Dahinter steckt der Plan, die auf Grund des Borkenkäferbefalls abgestorbenen und abgeräumten Fichtenbereiche an ihren Rändern zu vitalisieren. Hierfür sollen die Waldrändern so bepflanzt werden, das die natürliche Waldentwicklung sowie die Artenvielfalt gefördert wird.
Praktisch sieht das so aus, das die Waldränder abgestuft neu angepflanzt werden. In der ersten Stufe, also der vordersten Ebene des Waldrands, entstehen Kräutersäume, dahinter werden einheimische Sträucher wie Schlehen und Weißdorn gesetzte, auf der dritten Ebene werden Bäume zweiter Ordnung, also kleinere Bäume wie beispielsweise Ebereschen, Heinbuchen, Birken oder Salweiden gepflanzt. Der Rest der Fläche wird größtenteils der natürlichen Waldentwicklung überlassen. An vereinzelten Stellen wird der Wald unter Umständen im späteren Verlauf durch das gezielte setzten von Eichen, Kirschen oder Esskastanien unterstützt.
Klimaanpassung für Feuchtbereiche
Auf Grund der vergangenen, sehr niederschlagsarmen Sommer, ist dieser zweite Projektbaustein von besonderer Bedeutung. In den letzten drei Jahren sind zahlreiche kleine Fließgewässer, Tümpel und Teiche ausgetrocknet und als wichtiger Lebensraum und Fortpflanzungsstätte für viele kleine Lebewesen, wie Amphibien oder Libellen, verloren gegangen. Um die Feuchtbereiche besser zu schützen, sollen diese in Zukunft neu und großzügig von Weidevieh abgezäunt werden. Auch Anpflanzungen zur Beschattung der Fließgewässer werden stattfinden um diesen Lebensraum bestmöglichst vor Austrocknung in niederschlagsarmen Perioden zu bewahren. Wo die Notwendigkeit besteht, werden technische Möglichkeiten, wie das Einziehen einer Folien angewand. damit auch die Kleingewässer die Trockenzeit besser überstehen und als Lebensraum erhalten werden können.
Biotop- und Artenschutz
In Kooperation mit landwirtschaftlichen Bioland-Betrieben in Halver und Kierpse, soll im dritten Projektbaustein besonderes Augenmerk auf den Biotop- und Artenschutz auf bestehenden Kulturlandschaftsflächen gelegt werden. Auf landwirtschaftlich genutzten Flächen sollen beispielsweise Feldholzinseln angelegt werden. Feldholzinseln sind so genannte Trittsteinbiotope, die die Ausbreitung von Arten fördern und viel Lebensraum bieten können. Sie bestehen aus drei Zonen. Eine Kernzone mit hochwachsenden Arten wie Hainbuche, Vogelkirsche oder Feldahorn, eine etwa fünf Meter breite Mantelzone mit Stäuchern wie Schlehe, Holunder oder Haselnuss und eine etwa drei Meter große Saumzone mit Ginster, Wirdkräutern oder Brombeeeren.
Neben den Feldholzinseln werden auch Hecken, Raine und Saumbiotope in Verbindung mit Feuchtgrünland und Halbtrockenrase neu angelegt oder wieder hergestellt.
Von den Maßnahmen in den verschiedenen Projektbausteinen werden positive Wirkungen auf die Klimaanpassung und Biodiversität erwartet. Durch die beschriebenen Förderungen sollen vorallem seltene und vom Aussterben bedrohte Tiere und Pflanzen der Offenlandschaft und Waldrandbereiche untestützt werden.
Durch die enge Zusammenarbeit mit den Biobetrieben und ehrenamtlichen Helfern, soll das Verständnis für die Wichtigkeit einer artenreichen und extensiv bewirtschafteten Kulturlandschaft gesteigert werden.
Auch auf die interessierte Öffentlichkeit werden die geplanten Maßnahmen wirken. Beispielsweise Wanderer, Natur- und Naherholungssuchende oder auch Schulen und Kindergärten profitieren von einer abwechslungsreichen Kulturlandschaft und können die Entwicklung unserer Natur hautnah miterleben.
Petra Rottmann, Head of Charities bei der Deutschen Postcodelotterie zum Projekt:
"Wir freuen uns, dass wir Dank unserer TeilnehmerInnen dieses Projekt unterstützen können. Es leistet einen wichtigen Beitrag zum Klima- und Artenschutz, gerade in NRW, das den stärksten Verlust an natürlichem Grünland im ganzen Bundesgebiet verzeichnet."